PFARRHAUS
Baugeschichte

1391 | wurde „neben dem Chor in der Kirchen auch ein Pfarrhaus jenseits des Totenbaches errichtet“. |
1525 | im Bauernkrieg verheert und geplündert und |
1534 | „zu Äschen gegangen“. Ein direkter Folgebau ist nicht dokumentiert, aber wahrscheinlich. |
1585 | Neubau mit gemauertem Fundament. Kurz nach seiner Fertigstellung durch Feuer zerstört. |
1590 | ersetzt. Schon knapp 20 Jahre später |
1607 | entstand zu dem bisherigen ein weiteres Pfarrhaus, das das vorhandene an Größe weit übertraf, um Herberge für den enormen Zustrom der Wallfahrer zu schaffen. Wegen Baufälligkeit |
1687 | weiterer Neubau. |
1733 | entstand das heutige Gebäude unter Abt Franz Schächtelin. |

Gleichzeitig wurde das bisherige Priorat der Abtei St. Blasien 1737 in den Rang eines Superiorates und zur Sommerresidenz der Fürstäbte erhoben. Damit wurde die Bedeutung der Todtmooser Wallfahrt nochmals hervorgehoben. Die Tafel am Mittelvorbau zeigt die Wappen der Abtei St. Blasien (springender Hirsch) und das des Abtes und Bauherrn Franz Schächtelin (geschachter Schrägbalken).
Innenansicht

Der auch im Innern schlicht gehaltene Bau wurde 1748/49 und 1761 umgestaltet und mit etlichen Verschönerungen versehen. Man verpflichtete namhafte Künstler und Handwerker; die meisten wurden später bei der Barockisierung der Kirche erneut tätig. Die beiden Säle im Erdgeschoss und im 1. Stock verband nun eine großzügige Freitreppe, die sich mittig nach oben teilt. In der oberen Halle wurde die Decke über eine große Fläche angehoben und erhielt ein imposantes Deckengemälde mit einer Darstellung aus dem Buch Esther (Ursprung des jüdischen Purimfestes). Bemerkenswert sind vor allem deren Ausschmückung des Fürstenzimmers, darunter ein sehr reizvoller Fayenceofen, sowie die Türen mit Blumenornamenten aus Edelhölzern. Die Holzfußböden des oberen Saals, des Fürstenzimmers (aus verschiedenen Hölzern zusammengesetztes Tafelparkett) und des Refektoriums sind bis heute erhalten.